Die Videos sind mir ziemlich eingefahren

Ich trage im Job immer die richtige Ausrüstung.

Um sich am ersten Arbeitstag nicht zu verstümmeln, werden Jugendlichen bei Lehrantritt über die Schutzmassnahmen informiert. So auch Michael. Der 15-Jährige erzählt uns von seiner Arbeit als Säger.

Ausreichender Schutz ist nicht nur während intimen Stunden zu zweit ziemlich wichtig. Auch bei der Arbeit kann Vorsorge so einige ungewollte Beulen verhindern. Nein, wir reden nicht von gebrochenen Fingern vom Bürostuhlrennen durch die Gänge oder den ausgeschlagenen Zähnen, die wir uns vom Spontannickerchen an der Tischplatte geholt haben. Vielmehr ist hier von kraftintensiven, schweisstreibenden Arbeiten die Rede.

Michael hat Anfang August genau in einem solchen Metier seine Lehre begonnen. Der 15-Jährige lernt Säger Holzindustrie EFZ und arbeitet zwischen Bergen von Holzbrettern und messerscharfen Sägeblättern bei der Firma «Aecherli Holz» in Regensdorf.

Viel Respekt vor der Arbeit

Erst vergangene Woche besuchte Michael den überbetrieblichen Kurs – kurz ÜK –, in dem der Fokus jeweils auf Sicherheit am Arbeitsplatz und der Schutzausrüstung liegt – und wo den Lehrlingen unter anderem gezeigt wird, wie man seine Lehre mit allen Körperteilen abschliesst. «Die Videos von möglichen Unfällen, die wir da zu sehen bekommen haben, sind mir ziemlich eingefahren», erzählt uns Michael.

«Bei einer Maschine, die 600 Umdrehungen schafft, kann ein Werkstück bis zu 200km/h erreichen», sagt er. Und wir merken, dass der junge Lehrling in der Einschulung tatsächlich ziemlich gut aufgepasst und wohl grossen Respekt vor der Maschinerie hat. Dass man nicht in Sneakers und stylischen Jeans zur Arbeit erscheint, ist da irgendwie logisch.

Lieber nachfragen als sich verletzen

«Wir tragen, wenn nötig, immer einen Gehörschutz und eine Schutzbrille, Sicherheitsschuhe und Handschuhe, um uns nicht an Sägeblättern oder Schneidwerkzeug zu verletzen», so Michael. Zwar würden die meisten Handschuhe nicht mehr helfen, wenn man in eine Maschine reinfasst, doch vermeiden sie, dass Holzsplitter in die Haut dringen.

Trotz der möglichen Gefahren, die der Job birgt, und der stetigen Konzentration, die die Arbeit erfordert, fühlt sich Michael wohl mit seiner Berufswahl: «Ich wusste schon immer, dass ich etwas in diese Richtung machen möchte.» Er fühle sich den Aufgaben zwar nicht immer gewachsen, doch könne immer nach Hilfe fragen, wenn er sich mal nicht sicher ist. «Nachzufragen ist schliesslich immer besser, als sich in Gefahr zu bringen.» Oder sich aus Versehen ein Loch in den Oberschenkel zu sägen.

Hast du ähnliche Erfahrungen gemacht? Teile uns deine Geschichte in den Kommentaren mit und besuche die «Be Smart Work Safe»-Website – die Kampagne der eidgenössischen Koordinationskommission für Arbeitssicherheit EKAS – um mehr über Sicherheit an deinem Arbeitsplatz zu erfahren und wertvolle Tipps für deinen Arbeitsalltag zu erhalten.